Der Weltkonzern Amcor verschmutzt den Bodensee wiederholt mit verbotenen PFAS-Chemikalien. Ohne Warnung. Ohne Einsicht. Als das St.Galler Tagblatt die Akten sehen will, zieht Amcor vors Bundesgericht – und verliert. Was dann ans Licht kommt, sorgt für Schlagzeilen.
Mit einer Armada an Anwälten versucht der Verpackungsriese Amcor die Akteneinsicht zu stoppen – ohne Erfolg. Das St.Galler Tagblatt findet heraus: Die mit PFAS vergifteten Substanzen flossen nicht nur aus dem Abwasserschacht in den Bodensee, sondern landeten in einer Abwasserreinigungsanlage und in der Thur.
«Amcor hat weder die Polizei oder den Kanton noch die Feuerwehr über die Havarien informiert», kritisiert Sandro Büchler, Redaktor beim St.Galler Tagblatt. Er sagt: Zumindest ein Teil des Umweltskandals hätte der Aluriese verhindern können. Ob die Justiz das Grossunternehmen bevorzugt hat? Das müsse die Öffentlichkeit bewerten. Fest steht: Die Busse von 5000 Franken zahlte Amcor aus der Portokasse.
In der zweiten Folge unserer Recherche «Umweltskandal am Bodensee» schauen wir auf das, was die Akteneinsicht aufdeckte: juristische Schlupflöcher, politische Stellschrauben – und ein Unternehmen, das lieber vertuscht statt aufarbeitet.